KORREKTUR VON ACHSABWEICHUNGEN
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Achsabweichungen der Beine (z.B. X-Beine) kommen bei kleinen Kindern häufig vor und sind in der Regel kein Grund zur Sorge. Meist verursachen sie keine Beschwerden und verwachsen sich im Laufe der ersten Lebensjahre. In einigen Fällen besteht jedoch Handlungsbedarf.
Wenn sich in den Jahren vor der Pubertät keine spontane Korrektur zeigt und auch konservative Maßnahmen (z.B. Behandlung mit Einlagen) nicht helfen, sollte gehandelt werden. Zu diesem Zeitpunkt lässt sich das Wachstum auf schonende Weise "lenken". Folgeschäden (z.B. Fehlbelastung des Gelenkes, Ausrenkung der Kniescheibe oder frühzeitiger Gelenkverschleiß) können damit vermieden werden.
Durch einen schonenden, minimal invasiven Eingriff (die sogenannte temporäre Hemi-Epiphysiodese) werden zwei kleine Platten mit jeweils zwei Schrauben an der Wachstumsfuge in den Knochen implantiert. Dadurch lässt sich das Wachstum in bestimmten Abschnitten vorübergehend gezielt bremsen, ohne die Wachstumsfuge zu verletzen. Das weitere Wachstum der Gegenseite führt zu einer Veränderung des Gelenkwinkels und damit zur allmählichen Korrektur.
Nach Ausgleich der Fehlstellung (nach ca. 6 - 18 Monaten) werden die Platten wieder entfernt. Während und nach der Behandlung gibt es keine Einschränkungen der körperlichen Aktivitäten. Die Beine sind voll belastbar, auch Sport ist möglich.